grünraumplanung: wohnanlage landgutgasse 32-36

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Wohnanlage Landgutgasse, A-1100 Wien: Sensibles Stadtgefüge behutsam verändern, Grün als integratives Element

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Die Voraussetzungen für ein attraktives Wohnen, Urbanität, eingebunden in einen Grünraum, gute Nahversorgung und Verkehrsanbindung werden hier zur Gänze erfüllt. Die Planung konzipierte ein harmonisches Gesamtgefüge mit einzelnen Baukörpern entlang der Landgutgasse und einer behutsamen Stadtkante zum Bahngelände.

Die architektonische Besonderheit dieses Projektes ist die weithin sichtbare lang gezogene Nordspange mit einem wellenförmigen Dach, die dem Architekturprinzip der Betrachtungsentfernung entspricht. Steht der Betrachter nahe dem Gebäude, wird das durchgehende auskragende fünfte Geschoß (15m) als Gebäudehöhe empfunden. Steht der Betrachter in einer größeren Entfernung, wird das Gebäude in seiner gesamten Höhe (bis zu 23m) begreifbar. Hierbei bildet das Gebäude eine sinnvolle Stadtkante zum weitläufigen Bahngelände.

Diese Nordspange dient für die Innenhöfe als Kulisse und umspannt die vier würfelförmigen Einzelhäuser, die inmitten eines wohldurchdachten Grünraumes platziert wurden. Der darin angelegte Grünraum lässt sich mit einer Au-Landschaft vergleichen, in der sich die Wege wie fließende Bäche durchschlängeln und die Kinderspielplätze die dazugehörigen Teiche bilden.

Die im Hof stehenden Einzelhäuser wurden als quadratische "Würfel" in die Au-Landschaft gesetzt. Um diese klaren Kuben zu betonen wurde zur Gänze auf auskragende Bauteile verzichtet. Gebäudeeinschnitte wurden so gewählt, dass sie die Eckkanten des Körpers unterbrechen, um der Würfelform noch mehr Dynamik zu geben. Die Fenster wurden ohne erkennbare Vertikal- oder Horizontalausrichtung, gleichmäßig in die Fassadenfläche gesetzt.

Der Freiraum erlaubt viele Nutzungs- und Spielmöglichkeiten wie etwa einen Spielweg mit Ruheinsel, einen Ballspielplatz mit angrenzender Erlebnislandschaft, zwei gut einsehbare Kleinkinderspielplätze und einen Sozialraum mit dazugehöriger Terrasse. Für Mieter in den oberen Geschossen bieten zwei große Grünterrassen mit insgesamt 500m2 und Pergolen im fünften Obergeschoss einen zusätzlichen "Innenhof" zum Entspannen und Faulenzen. Der familienfreundliche Charakter dieses Projektes garantiert für jede Altersgruppe Entfaltungsmöglichkeiten. Um den Freiraum in seiner Gesamtheit erfassen zu können, muss sich der Betrachter in Ihm bewegen. Das Wechselspiel zwischen dem Hauptverbindungsweg und den einzelnen Grünbuchten mit seinen Variationen der Nutzungen, wird durch unterschiedliche Hofbreiten und unterschiedlichen angrenzenden Gebäudehöhen gesteigert.

Die Wohnungen wurden zusätzlich mit einer Vielfalt an Varianten der jeweiligen Typen geplant, um eine hohe Individualität zu ermöglichen. Um das Wohlbefinden der zukünftigen Mieter zu erhöhen ist in allen Einheiten eine Wohnraumlüftung vorgesehen, damit auch bei geschlossenen Fenstern das Apartment mit Frischluft versorgt wird. Eine Fußbodenheizung rundet das Bild eines gehobenen Komforts ab.

Dieses Projekt zeigt, wie sensibel mit einer schwierigen, innerstädtischen neuralgischen Zone umgegangen werden kann. Einerseits eine klare Abgrenzung gegenüber dem Bahngelände, und andererseits wird, durch das Öffnen der Straßenfront an der Landgutgasse und dem Zulassen von Einblicken in die Siedlung, der Straßenraum wieder belebt.

Das ausgeklügelte Grünraumkonzept innerhalb des Projektes verbunden mit dem gegenüberliegenden Waldmüllerpark weist in spielerischer Weise darauf hin, wie notwendig solche Gesamtkonzepte von umbautem Raum, Straßenraum und zusammenhängender Freiräume in einem Stadtgefüge sind. nach oben